Gute Moderation – eine Balance zwischen Empathie und Kontrolle

Moderator
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Eine gute Moderation gehört zu einem Klubabend der „Berliner Meisterredner“ wie Reißzwecke und Pinnwand. Unser erfahrenes Mitglied Ludger hat in seinem Beitrag zusammengefasst, was aus seiner Sicht wichtig ist für eine gute Moderation.

Die Kunst der Moderation

Die Moderation ist eine der Königsdisziplinen des Redens und Gestaltens. Das ergibt sich aus der Vielfältigkeit der Anforderungen an die Moderatorin oder den Moderator zur Bewältigung einer Veranstaltung, gleich ob sie nur eine Stunde oder über einen Tag anberaumt ist.

Die Aufgabe einer Moderation ist:

Das Thema und die Absicht einer Veranstaltung mit Erfolg zu führen, ist die zentrale Aufgabe. Dabei besteht die Notwendigkeit, schon zu Beginn alle Zuhörenden aktiv an der Veranstaltung zu beteiligen und das Thema, die Aufgaben und die zeitlichen Abläufe zu erläutern.

Im Zuge der Veranstaltung hat die Moderatorin oder der Moderator auf diese Abläufe zu achten, sie zu steuern und die Beteiligten in ihren jeweiligen Aufgaben zu lenken und zu betreuen.

Ihr bzw. ihm obliegt es, das Thema und die Ausrichtung bzw. Absicht der Veranstaltung zu bewahren und zum Erfolg zu führen. Dabei ist rhetorisches und sozial-kompetentes Geschick ebenso wie spannendes und humorvolles Auftreten von erheblicher Bedeutung für den kurzweiligen und erfolgreichen Verlauf einer Veranstaltung.

Unabdingbare Grundsätze und Fähigkeiten sind:

  • Die Vorbereitung der Veranstaltung mit einer Zeit- und Ablaufplanung
  • Die Vorlage einer inhaltlichen Planung an alle Beteiligten und Zuhörenden
  • Eine mentale Vorbereitung mit der Ausarbeitung von B-Plänen für nicht voraussehbare Entwicklungen bei der Veranstaltung
  • Die vorausgehende Abstimmung mit aktiv Beteiligten
  • Die Vorbereitung und der Test der Räume und der Technik (Baemer, Tontechnik) für die Veranstaltung
  • Während der Veranstaltung das Ziel zum Thema, die Sprechzeiten, das Delegieren und Kontrollieren der Abläufe nicht aus den Augen zu verlieren
  • Zum Schluss der Veranstaltung auf die Ergebnisse zu führen und diese zusammen zu fassen

Folgende Attribute und Verhaltensweisen sind von Erfolgsbedeutung:

  • Die angemessene Kleidung und ggfs. passende Untensilien
  • Ein ruhiger aber durchaus dominanter Auftritt mit direktem Blickkontakt zum Publikum
  • Das Aktivieren, Motivieren, Stimulieren aller Beteiligten zur Teilnahme und zum ergebnisorientierten Beitrag
  • Fairnis und Offenheit bzw. die Beförderung aller Redebeteiligten

Wer moderiert, muss die Balance zwischen Empathie und Kontrolle finden. Wer gut moderiert, meistert auch die schwierigsten konfliktbeladen Gesprächssituationen. Die Kraft, dominant einschreiten zu können, aber dem Grundsatz der Moderation (moderat und gemässigt) zu folgen und sich zurücknehmen zu können, ist die Kunst die wir uns wünschen.