Bericht: Das Rhetorik-Training am 17.10.19

Wir schrieben den dritten Donnerstag im Monat, also fanden sich die Meisterredner mit einer regelrechten Heerschar von Gästen in der Leibnizstr. 79 ein und redeten!

Nach der Begrüßung durch unseren Präsidenten Sebastian Foltan und der Begragung der Gäste, warum sie zu uns gefunden haben, toastete Ali.

Er berichtete von den Problemen der Teamarbeit, dass man das Team als Verantwortlicher doch immer kontrollieren möchte. Ali erzählte, dass es sich lohnt, stattdessen auf das Team zu vertrauen. Darauf tranken wir und sodann wurde an den Moderator Franz übergeben.

Die erste Rede hielt Maike, Titel: „Ein Date mit Tolstoi“ Maikes Mutter feierte ihren 80. Geburtstag und Maike interviewte sie zu ihrem Leben. Darin äußerte diese folgendes Tolstoi-Zitat:

„Alle denken nur darüber nach, wie man die Menschheit ändern könnte, doch niemand denkt daran, sich selbst zu ändern.“

Und so hatten wir alle gewissermaßen ein kleines Date mit Tolstois Gedanken!

Die zweite Rede kam von Ali, der an diesem Abend der Tausendsasser der Meisterredner war. Toast, Rede und Stehgreifredenleitung, Respekt! Alis Rede trug den Titel „Ausgebürgert“ und handelte davon, dass er beinahe staatenlos geworden wäre.

Denn die doppelte Staatsangehörigkeit darf man in Deutschland nur bis zur Vollendung des 23. Lebensjahrs haben, danach muss man sich für eine entscheiden. Ali war aber schon mit 17 Jahren klar, dass er gerne die deutsche Staatsangehörigkeit haben wollte. Deswegen schickte er einen Brief an das zuständige Amt, in dem er eben dies bekundete.

Bei Ali gingen dennoch immer wieder Briefe vom Amt ein, mit denen er nichts anzufangen wusste, hatte er sich doch schon entschieden! Nur was er nicht wusste: Mit 17 konnte er noch gar nicht wirksam eine Staatsangehörigkeit annehmen!

Aber inzwischen hatte er bereits die Türkische ausgeschlagen. Mangels rechtzeitiger und volljähriger Entscheidung für die Deutsche, lief er Gefahr, staatenlos zu werden.

Er suchte also das Amt auf und dort übermittelte man ihm die rettende Nachricht: Er durfte nun doch beide Staatsangehörigkeiten behalten!

Die dritte Rede war das absolute Highlight des Abends. Denn es war die Rede des Halbfinales der Toastmasters International Convention aus Denver von Khushi Pasquale!

Wir sahen über den Beamer, wie Khushi ihrem ehemaligen Kindermädchen nachtrauerte. Sie arangierte Khushis abendliche Ankunft zuhause stets so: Khushis Sohn erschien mit dem Kindermädchen an der Tür und umarmte seine Mutter innig.

Die Super-Nanny sozusagen. Doch dann wendete sich das Blatt. Denn plötzlich kam die Nanny mit dem Ansinnen auf Khushi zu, ihren Sohn an Adoptiveltern nach Australien abzugeben. So geriet Khushi in den Konflikt ihres Lebens und entschied sich schließlich dazu, zuhause bei ihrem Sohn zu bleiben.

Dann übernahm wieder Ali mit der Stehgreifredenleitung. Sein Thema: Rituale und Bräuche.

Zuerst wurde Gast Stefan auf die Bühne gerufen. Er musste den Brauch des mexikanischen Totenfests erklären und schloss daraus, dass wir generell mehr den Toten gedenken sollten.

Danach musste Gast Ilia erläutern, warum, Hochzeitskleiner in Taiwan rot sind. Ilia meinte, das könne nur mit dem vermehrten Genuss von Rotwein in der Ehe zum Entspannen zusammenhängen.

Glenn musste als dritter Stehgreifredner klarstellen, warum man auf Beerdigungen in Japan weis und nicht schwarz trägt. Glenn meinte, es liege daran, dass weis für die Unschuld stehe und außerdem müsse es etwas mit der japanischen Flagge zu tun haben.

Die Nummer 4 machte Meisterrednerin Silke. Sie hatte die kaum zu bewältigende Aufgabe, zu erklären, warum in Rumänien bei der Rechtsprechung ein Huhn geköpft wird.

Schließlich bewertete Meisterredner Stefan, Maike und Kerstin Ali und Khushi sich selbst. Nein, sie berichtete vielmehr von der TMI-Convention und rief uns alle dazu auf, im nächsten Jahr in Paris dabei zu sein.

Fazit: Ein rundum gelungener Abend, mit einem hervorragenden Ehrengast!